Satire - Politik

Guter Anwalt - schlechter Anwalt

Wie das mal so ist auf Erden,

kann man nur noch schlauer werden.

Ärzte gibt’s wie Sand am Meer,

gute – schlechte aber mehr!

 

Aber eins will ich verraten,

schlimmer ist´s bei Advokaten.

Da ´nen guten zu erkennen,

kann man einen Glücksfall nennen.

 

Hat ein guter was versprochen,

kommt er dann nicht angekrochen

und sagt nicht zu dem Mandant,

dass die Lage er verkannt.

 

Denn ein guter kämpft wie ´n Bär,

sein Versprechen ist nicht leer.

Ist jedoch Dein Anwalt schlecht,

kämpfst umsonst Du für Dein Recht.

 

Er verspricht Dir den Azur,

doch sind´s leere Worte nur.

Erst will er sein Honorar,

dann ist plötzlich nichts mehr wahr.

 

Ach was hab ich nur verbrochen?

Hab den Braten nicht gerochen.

Sollt als Kläger doch gewinnen!

Ist der Anwalt denn von Sinnen?

 

Sitzt daneben bei Gericht,

doch macht seine Arbeit nicht.

Lässt sich ein auf ´nen Vergleich,

denn der Gegner kocht ihn weich.


Der Vergleich ist halb so viel,

wie mein Anwalt von mir will.

Und er bietet noch den Posten:

Sieben Achtel aller Kosten.

 

Keine Panik, sagt er da,

alles zahlt die PKH!

Und ich glaub ihm, wie ein Kind,

bin naiv, wie Kinder sind.

 

Warte sechs bis sieben Wochen

auf das Geld, das zugesprochen

beim Vergleich einst vor Gericht.

Doch das Geld bekomm ich nicht.

 

Und zu allem Überfluss

kommt es, wie es kommen muss,

dass Plaisier es mir bereite:

Rechnung von der Gegenseite.

 

Hat mein Anwalt das verbockt?

Wurde ich nur abgezockt?

Zahlen muss ich!  Schweinerei!

Widerspruchszeit ist vorbei.

 

Kann mich nirgendwo beschweren,

gegen Unrecht mich nicht wehren.

Was nützt da der größte Jammer -

vielleicht hilft die Anwaltskammer?

 

Deshalb werd ich mich beeilen,

dieser alles mitzuteilen.

Jeder kriegt das jetzt zu lesen:

Außer Spesen nichts gewesen!

 

Ja und Amen

 

Wer seine Ruhe haben will,

der sollte „ja“ nur sagen.

Ansonsten sei er nett und still –

nur Widerspruch nicht wagen!

 

Seit langem bin ich im Verein,

ich singe mit viel Freude.

Doch eines find ich gar nicht fein –

die Falschheit mancher Leute.

 

Es ist wie überall im Land,

ein Gremium hat das Sagen,

und was der Vorstand auch erfand –

sollt niemand je beklagen.

 

Ob große Fahrten, ob Konzert,

ob Feste, T-Shirts, Schals –

Was man sich aus den Hirnen zerrt:

„Hier habt Ihr´s – und bezahlt´s!“

 

Man fragt zwar lächelnd demokratisch:

„Seid Ihr auch einverstanden?“

Doch jedem, dem das nicht sympathisch,

sie an den Pranger banden.

 

Schon viele sind gegangen worden,

weil Ihnen was nicht passte.

Die Anderen bekamen Orden

in der „Ja-Sager-Kaste“

 

So sind sie nun, die guten Braven,

die duckmäuserisch Zahmen!

Denn willst Du nächtens ruhig schlafen –

sag immer „Ja und Amen!“

 

 

Rauchverbot

 

Ich rauch zwar nicht, doch kenn ich viele Raucher,

mein Mann raucht und mein Sohn und die Vermieterin.

Das alles sind gut zahlende Verbraucher,

die zu verbieten macht doch keinen Sinn.

 

Nichtraucherschutz, so will man uns beteuern,

sie werden krank, vom Rauch der bösen Leute,

da denkt der Staat wohl nicht an seine Steuern –

und an das Abgas von den Jets der Meute?

 

Was in der Luft liegt, das wird eingesogen,

ob Abgas von den Autos oder Kerosin.

Und wenn die „Gau-Wolke“ zu uns gezogen,

wo soll der „Nichtraucher“ denn dann noch hin?

 

Doch  halt, nur eins ist schlimm auf Erden –

Der Raucher ist allein an allem Schuld,

der muss jetzt unverzüglich ausgerottet werden,

dann wird es besser, glaubt mir, nur Geduld.

 

 

T€URO

 

Schaut nur, wie die Preise steigen,

ist das eigentlich normal?

Hier am Beispiel will ich zeigen,

das ist wirklich schon fatal.

 

Mark in Euro – die Halbierung

sah auf dem Papier gut aus.

Doch es machte die Regierung

leider etwas andres draus.

 

Siebzig Pfennig das Stück Kuchen,

mit dem Preise konnt ich leben.

Heute muss ich, könnte fluchen,

einen Euro fünfzig geben.

 

Seelachsschnitzel nur eins achtzig,

ja, in Mark sah dies gut aus.

Doch die Eurosumme macht sich

zahlengleich, o Schreck, o Graus.

 

Zehn Mark kostete die Hose,

denn sie war im Angebot.

Zwanzig Euro – gleiche Chose,

und die werden nicht mal rot.

 

Als wir unsre Mark hergaben,

war der halbe Preis das Ziel,

doch seit wir den Euro haben,

kostet alles doppelt viel.

 

Ja, die Preise sind gestiegen,

eins zu eins – hundert Prozent,

nur die Löhne sind geblieben,

ob Verkäufer, ob Dozent.

 

Was lieber Finanzminister,

haben Sie sich nur gedacht?

Sind die Preise Bettgeflüster

mit Frau Merkel in der Nacht?

 

Unsre alte D-Mark-Währung

könnt die Inflation vermeiden.

Euro fördert die Entbehrung.

Könnt die Briten jetzt beneiden.

 

Diese wollten keinen Euro,

die behielten gern ihr Pfund,

haben nicht, wie wir den T€URO,

deren Währung ist gesund.

 

Armes Deutschland

 

Wie lange lässt das Volk sich das gefallen?

Deutschland gibt alles für das Wohl der Welt.

Dafür erhofft es Freundschaft sich von allen,

doch für das eigne Volk hat es kein Geld.

 

Das Militär, das ist das Wichtigste im Bunde,

es muss präsent sein auf der ganzen Welt.

Milliarden Euro frisst’s mit seinem Schlunde,

doch für das eigne Volk verschwendet es kein Geld.

 

Wir senden Ärzte in die fernsten Länder,

bau’n Staudämme dort in die dritte Welt.

Von Deutschlands Hilfe hören wir auf jedem Sender,

doch für das eigne Volk, da hat der Staat kein Geld.

 

Die Wirtschaft boomt, beteuern Funktionäre,

wir senden Aufbauspenden in die ganze Welt.

Verwendet wird’s für Panzer und Gewehre

und für das eigne Volk bleibt wiederum kein Geld.

 

Unserem Volk, dem bleiben nur die Kosten

für Manager in Sport und Politik.

Die werden fett auf ihren sich’ren Posten.

Uns bleiben nur Hartz IV und trüber Blick.

 

Es steigt die Miete und die Mehrwertssteuer,

wir haben zwar den Braten nicht bestellt,

noch niemals war das Leben hier so teuer.

Für Zahnersatz und Hobby bleibt kein Geld.

 

Die Preise rauf, beschließen Wirtschaftsspitzen,

für Öl, Benzin Elektrik, Müllgebühr.

Sägt ab den Ast, auf dem wir bibbernd sitzen,

denn am Ende zahl’n die Zeche dafür wir.

 

 

 

Der Spatz in der Hand

 

Ihr kennt doch alle diesen Spruch?

Der Spatz in der Hand ist nicht „genuch“.

Doch er ist besser noch, ich glaube,

als auf dem Dach die schönste Taube.

 

Ihr streitet und Ihr lamentiert,

dass viel zu niedrig Euer Lohn.

Egal ist’s, ob ein Armer friert,

ein Brückenpfeiler ist sein Thron.

 

Könnt’ er bei Euch im Warmen sitzen,

hätt’ er von Euch die Hälfte nur,

es würde ihm ja so viel nützen,

von Jammern wär’ da keine Spur.

 

Wenn Ihr andauernd demonstriert,

für noch mehr Lohn, auf diese Weise

wird die Armut noch forciert

und umso mehr steigen die Preise.

 

Das sind Schrauben ohne Enden,

die Ihr damit selber schafft.

Was Ihr aufbaut mit den Händen,

reißt Ihr ein mit eigner Kraft.

 

Dieser Reim, ich glaub, belegt es –

Reichtum oder Arbeitsplatz –

Was ist mehr Wert, überlegt es:

Dort die Taube – hier der Spatz?

Gesundheitsreform in …ide

 

Die Gesetze sind perfide,

die man auf den Weg gebracht.

Mir erscheinen sie stupide,

sagt, was habt Ihr Euch gedacht?

 

Unser Staat ist kaum liquide,

nun schafft Ihr das Rauchen ab.

Tabaksteuer war solide

und die Einnahmen nicht knapp.

 

Gut, der Schutz der Nicht(mehr)Raucher

muss nun kommen sehr rapide.

Doch die Vitaminverbraucher

sterben trotzdem: Pestizide!

 

Denn die Höhe von den Werten

hundertfach ist überstiegen

im Gemüse, dem begehrten.

Müsst Ihr uns denn so belügen?

 

Ob vom Rauchen wir frigide,

oder Krebs aus dem Gemüse.

Reform – doch ohne Unterschiede.

Ehrlichkeit heißt die Devise.

 

Zukunft - schwarz oder golden?

 

Wofür brauch' ich meine Sinne,

wenn ich nichts damit gewinne?

Was ich sehe, ist entsetzlich,

was ich hör', macht mich verletzlich

und vom Riechen wird mir schlecht.

Was ich fühle ist nicht echt.

 

Was ist das für eine Welt?

Ohne Arbeit, ohne Geld,

Elend, Kummer Not und Leid,

immer Hektik, keine Zeit.

Überall nur Krieg und Sterben,

unsre Welt, die liegt in Scherben.

 

Möcht' nichts hören und nichts sehen,

vor das Haus nicht einmal gehen,

aus dem Fenster nicht mehr schauen,

Radio hören mich nicht trauen.

Überall nur Katastrophen.

Am Besten bleibt man hinterm Ofen.

 

Denn die Zukunft uns´rer Kinder

ist ein "Kalteseelenwinter".

Wozu heiße Tränen weinen?

Die Sonne wird davon nicht scheinen.

Erst, wenn alles kurz und klein,

geht der Mensch in sich hinein.

 

Alles, was ihm je gehöret,

hat er schließlich selbst zerstöret.

Alle Technik, Kunst, Kultur

werden sein Erinn´rung nur.

Wird sich dann vielleicht besinnen

und ganz von vorne nun beginnen.

 

Sieht wieder, wie die Blumen blühn

und auch, wie die Wolken ziehn.

Hört die Vögel wieder singen,

freut sich an den kleinen Dingen.

Ist endlich Frieden dann auf Erden,

hoff, dass wir das erleben werden.

 

Apokalypse

 

Ein Tag wie alle andern auch,

die Zwillingstürme voller Leute,

und keiner ahnt was von dem Rauch,

der ein paar tausend tötet heute.

 

September, Dienstag, sonnig, warm,

ganz kurz nach der rush hour,

da gibt es plötzlich den Alarm,

Ein Flugzeug krachte in den Tower.

 

Als dann auch noch der zweite Tower

von Terroristen wird gefällt,

ergreift ganz New York nun ein Schauer,

die Bilder gehen durch die Welt.

 

Furcht und Entsetzen macht sich breit,

die Telefone glühen.

Ein jeder durcheinander schreit,

versucht nur noch zu fliehen.

 

Auf Treppen und im Fahrstuhlschacht,

da gibt es groß’ Gedränge

und finster wird es, wie zur Nacht,

in Panik ist die Menge.

 

Die Seile reißen mit ’nem Knall,

Entsetzensschreie gellen.

Der Fahrstuhl rast in freiem Fall,

bremst, kurz vor dem Zerschellen.

 

Paar hundert haben es geschafft,

dem Grauen zu entfliehen.

Die Feuerwehr kämpft voller Kraft,

doch sinnlos ihr Bemühen.

 

Die Notausgänge sind verstellt,

der Qualm versperrt die Gänge,

dem Feuer nun zum Opfer fällt,

das Haus in ganzer Länge.

 

Wer jetzt im Turm noch war gefangen,

für den war jeder Weg verstellt.

Einige in die Tiefe sprangen

und sind am Boden dann zerschellt.

 

Ein Mann ruft noch: Vergiss mich nicht,

befreit durch Sprung sich aus den Flammen.

Die Konstruktion in Stücke bricht

und das Gebäude stürzt zusammen.

 

Wir woll’n der Opfer still gedenken,

den Menschen, die so sinnlos starben

und Trost den Hinterblieb’nen schenken.

Was immer bleibt, das sind die Narben.

 

(zum 5. Jahrestag der Katastrophe)

Rassismus

 

Des Wahnsinns fette Beute,

die sind doch nicht ganz dicht,

die gottverdammte Meute,

sie schlägt ihm ins Gesicht.

 

Sie tritt ihn und sie prügelt

und boxt ihn in den Bauch.

Er schreit, was sie beflügelt,

es ist bei ihnen Brauch.

 

Das Opfer liegt am Boden

und röchelt nur noch schwach,

man tritt ihn in die Hoden,

worauf er sich erbrach.

 

Man knüpft ihn ans Geländer

und spuckt ihm ins Gesicht.

Man schreit: Du Scheißausländer,

wir wollen dich hier nicht!

 

Und drum herum, da stehen

die Leute und man schaut;

dem Opfer beizustehen,

sich aber keiner traut.

 

Da jault eine Sirene,

die Schaulustigen geh´n.

Die Polizei fragt jene –

niemand hat was geseh´n.

 

Nicht mit uns

 

Was,

Amerika, du feines

Land, hat man dir angetan?

Dass,

du bekämpfen musst ein kleines

Land, so wie Afghanistan.

 

Noch

Lässt du deine Soldaten

sterben in den fernen Ländern.

Doch

wirst du in diesen Staaten

deren Politik nicht ändern.

 

Wo

im Irak die Sunniten

und Schiiten Spinnefeind,

so

kämpft man gegen den dritten

Feind, die USA vereint.

 

Bloß

Aufbauhilfe ist zu bieder,

USA schreit permanent:

Los

Deutschland greif’ zur Waffe wieder,

so, wie dich die Welt doch kennt.

 

Wir

jedoch helfen im Norden

werden Aufbauhelfer bleiben.

Ihr

fordert, lasst euch ermorden,

wollt uns in den Süden treiben.

 

Da,

in Nahost kämpfen Staaten

mit der Waffe in der Hand.

Ja,

Deutschland hilft mit seinem Spaten

diesen Menschen mit Verstand.

 

 

Dienstwagen und Steuern (Zackenbarsch)

 

Ob Karossen, ob Diäten,
unsereins kann ja nur beten,
dass man wirklich etwas tut,
denn dazu braucht man viel Mut.

Denn uns Kleinen etwas nehmen,
dessen muss man sich nicht schämen.
Geht es an die eignen Taschen,
will man sich in Unschuld waschen.

Ja, das Leben ist schon teuer,
nicht nur mit, auch ohne Steuer.
Doch, was sich der kleine Mann -
der Bonze wohl auch leisten kann.

 

                            Es war einmal ein Mann

 

Es war einmal ein Mann,

der hatte gar nichts an.

Der hatte nicht mal ein Blatt vorm Mund.

Davon wurde er ungesund,

dafür kam er dran.

 

Es war einmal ein Mann,

der zeigte, was er kann.

Er wollte sich nichts  gefallen lassen,

das konnte seinem Boss nicht passen.

Dafür kam er dran.

 

Es war einmal ein Mann,

der schob sich ganz vorn dran.

Der zog die andern hinter sich her.

Nun hat er keine Bosse mehr.

Nun ist er dran.

 

Und die Moral von der Geschicht‘:

wer nichts tut, der bewegt sich nicht.

Denn wenn du in der Schlange stehst

und mit den andern vorwärts gehst

kommst du nie an der Spitze an.

Auf die Art kommst du niemals dran.

 

Vorbild

 

Deutschland spart sich noch zu Tode,

weil wir ja das Vorbild sind.

Vorbildwirkung ist in Mode,

weiß inzwischen jedes Kind.

 

Wir begnügen uns mit Resten,

doch was wir der Umwelt zollen,

kann der Rest der Welt verpesten,

die auf nichts verzichten wollen.

 

Wenn wir einzeln kämpfen müssen,

nutzt das niemals der Natur.

Auch, wenn das die MÄCHTE wissen,

ist von Einsicht keine Spur.

 

 

Das hohe Ross

 

Ein Reiter saß auf seinem Ross,

wobei die Höhe er genoss.

Da sagt das Pferd zu ihm: Genosse,

steigt mal herab vom hohen Rosse!

 

Denn Du gehörst zu den ganz Kleinen,

stehst Du auf Deinen eignen Beinen.

Am höchsten Thron, standesgemäß,

sitzt Du auch nur auf dem Gesäß.

 

Willst Du Dir auch die Haare raufen,

Du kannst die Welt Dir doch nicht kaufen.

Und darum merke Dir fürs Leben:

Es bringt Dir gar nichts, abzuheben!

Graue Realität

 

Es ward ein Maler, derb gewandet,

verarmt in fremder Stadt gestrandet.

Was er gemalt mit flinken Händen,

konnt er zum Leben kaum verwenden.

 

Nein, königlich ward nicht sein Stil,

die graue Wirklichkeit sein Ziel.

Es brachte ihm nur Not und Pein,

doch weder Geld noch Ehre ein.

 

Von Hunger malte er und Nöten,

er malte auch des Krieges Töten.

Die Hure malt er und den Greis,

er malt mit Hingabe und Fleiß.

 

Doch niemand will die Wahrheit wissen,

die nagt zu sehr doch am Gewissen,

drum muss der Maler weiter darben,

hat kaum noch Geld für seine Farben.

 

Nur grau und braun bleibt ihm zuletzt –

Ein Hund hat sich zu ihm gesetzt.

So malt er nun mit feiner Hand,

was er von ihm im Rinnstein fand.

 

Erst als der Maler ward verschieden,

gedachte seiner man hienieden.

Kunstkenner und Museen kaufen

sein Bildnis mit dem Hundehaufen.

Menschheitstrauma

 

Was ist der Grund, dass junge Menschen morden?

Was ist der Grund, dass Neid und Hass regiert?

Wie kommt es, dass die Menschheit so geworden

und dass der Mensch die Menschlichkeit verliert?

 

Was wurde aus Moral, Anstand und Sitte,

aus Nächstenliebe, Treue und Geduld,

aus Dankbarkeit und aus dem Wörtchen Bitte?

Wer trägt an Arroganz und der Verachtung Schuld?

 

Warum nur muss der Mensch in Kriege ziehen?

Du sollst nicht töten, lautet ein Gebot.

Wodurch sind Herrschsucht, Gier und Macht gediehen?

Wodurch sind Kinderseelen so verroht?

 

Wer hat die Kraft, das Elend dieser Welt zu tragen?

Wer dieses ändern will, der tu es hier und jetzt.

Ich habe keine Antwort auf die vielen Fragen,

doch kämpfe ich – die Hoffnung stirbt zuletzt!

Armer Reicher

 

Hochwohlgeboren, Du trägst eine Krone,

gold sind die Teller, von denen Du isst,

privat sind die Lehrer von Deinem Sohne

und jeder im Land hier, weiß wer Du bist.

 

Schmuck, Gold und Ketten besitzt Du in Massen,

pikfeine Kleider, die trägst Du nie auf.

Pferde im Stall, nur die edelsten Rassen

und es umschwirren Dich Diener zuhauf.

 

Im ganzen Lande sieht man Dich auf Festen

und Du zeigst jedem Dein lächelnd´ Gesicht.

Champagner spendierst Du honorigen Gästen,

wie es in Dir aussieht, das zeigst Du nicht.

 

Jeder erwartet, dass Du up to date bist,

immer und überall stets ganz perfekt.

Dass dieses Leben Dich innerlich auffrisst,

zeigst Du nicht, dazu bist Du zu korrekt.

 

In jedem Schmierblatt kann man von Dir lesen,

weil Paparazzi von Dir alles wissen.

Bist Du ein einzig Mal schwach nur gewesen,

wirst von der Presse Du hochkant zerrissen.

 

An Deinen Türen Spione stets lauschen,

listig umgarnt man Dich, fies und gemein.

Um nichts auf der Welt möchte ich mit Dir tauschen,

und nie möcht´ so reich und berühmt ich je sein.

Der kleine Mann wird abkassiert

 


Ach wie ist die Politik in unserm Land so fies

und die Millionäre sind im Steuerparadies.

Lehrer, Polizisten … sind wegrationalisiert,

was aus unsrer Jugend wird, nicht wirklich int’ressiert.

 

Gleiche Arbeit, gleiches Geld, so fordern immer mehr –

fordern ist das eine, aber Durchsetzung ist schwer.

Tausende gehen auf die Straße, um zu demonstrieren,

Obdachlose schlafen unter Brücken und erfrieren.

 

Es spielt keine Rolle, wie viel Jahre man geschafft,

jeder kriegt das Gleiche bei der „Hartz-Almosen-Haft“

Man bestraft im Gegenteil  Euch auch dafür noch hart,

habt in Eurem Leben Ihr ein bisschen was gespart.

 

In bestimmter Höhe akzeptier`n sie Eure „Linsen“,

doch als Einkommen rechnet man, an dafür die Zinsen.

Sind es auch nur ein paar Kröten, man zieht sie Euch ab

vom Hartz IV in diesem Monat, ist es noch so knapp.

 

Ja wie ist die Politik in unserm Land so fies

und die Millionäre sind im Steuerparadies.

Nach Monako, Österreich, oder in die Schweiz,

transferiert man die Devisen. Ist das vielleicht Geiz?

 

Von den Managern, da sieht der Fiskus keinen Cent,

weil die Steuerschlupflöcher als Millionär man kennt.

Nur der kleine Mann, der nichts hat, der muss kräftig zahlen.

Hoffentlich denkt Ihr daran – nächstes Jahr sind Wahlen!

 

Adel verpflichtet

 

Die Baronin, Frau von Brügge,

hat ein Kind, die Baroness.

Diese Tochter ist nun flügge

und macht ihrer Mutter Stress.

 

Einen Bräut´gam edlen Blutes

hatte man ihr auserwählt.

Doch an ihm ließ sie nichts Gutes,

weil für sie nur Liebe zählt.

 

Baroness liebt einen Knaben,

ohne Namen, ohne Rang.

Diesen Mann darf sie nicht haben,

wenn nicht freiwillig, mit Zwang.

 

Mütterchen, sagt sie verwundert,

du bist wirklich nicht modern,

lebst im neunzehnten Jahrhundert,

oder auf ´nem andern Stern!

 

Still, mein Kind, das sind Gesetze,

du tust, was man dir befiehlt

und hör auf mit dem Geschwätze,

weil mir das die Nerven stiehlt.

 

Wir sind adlig, haben Pflichten,

du erbst Geld und Länderei´n.

Willst du etwa drauf verzichten?

So verbohrt kannst du nicht sein!

 

Wer verbohrt hier, ist die Frage,

du bist die Vergangenheit!

Soll mich fügen ohne Klage,

das passt nicht in diese Zeit!

 

Baroness hält stand der Werbung,

so ein Leben will sie nicht.

Dadurch droht ihr nun Enterbung,

stolz erträgt sie den Verzicht.

 

Liebe Leute, lasst Euch sagen,

das hab ich mir nicht erdacht.

So was gibt´s in diesen Tagen,

auch wen Ihr darüber lacht!

Ein Prozent

 

Glauben kann ich nicht die ganze Chose,

zu reich sind Rentner und auch Arbeitslose.

Ich schätze mal, ich habe mich verhört,

der Film in dem ich bin, der ist verkehrt.

 

Die Rentner schufteten ein Leben lang,

sehr viele sind im Alter chronisch krank.

Sie zahlten in die Rentenkasse ein,

und das soll nun umsonst gewesen sein?

 

Die Jungen demonstrieren für mehr Geld,

als wären sie allein auf dieser Welt.

Die Preise steigen doch auch für die Alten,

jetzt werden sie für Abzocker gehalten.

 

Was sind denn ein Prozent bei diesen Preisen?

Damit will man die Rentner jetzt abspeisen,

und wer bedenkt dabei die Inflation?

Die ganze Farce ist der blanke Hohn!

 

Ein Roman Herzog muss sich so erdreisten,

er kann den Preisanstieg sich sicher leisten.

Soll er doch auf die Rente mal verzichten,

doch daran denkt er absolut mitnichten.

 

Mit sattem  Bauch sind große Töne gut zu schwingen.

Euch sollte man zu solchem Leben zwingen,

dass Ihr mal merkt, was für ´nen Schwachsinn Ihr erzählt.

Denn dafür hat das Volk Euch nicht gewählt!

Die DHL ist nicht so schnell

 

Es gibt der Menschen sicher nicht nur brave,

und diese sind nicht, wie betont, zur Stell´.

Es gibt davon schon ziemlich schwarze Schafe,

darunter wohl auch bei der DHL.

 

Sie macht Reklame stets in eignen Sachen,

preist an den maßgeschneiderten Transport,

doch braucht man sie, da kann man gar nichts machen,

dann sind sie nicht am ausgemachten Ort.

 

Zum 83. schick` Blumen ich der Mutter,

mit Blumen 2000 durch DHL.

Denk so für mich, der Auftrag ist in Butter,

sind an dem Tage pünktlich dort zur Stell`.

 

Doch Mutter fand dann nur in ihrem Kasten,
die Mitteilung, auf der geschrieben steht,
dass sie den Adressaten wohl verpassten,
man liefert in drei Tagen das Paket!

 

Mutter war darüber ungehalten,

denn sie war den ganzen Tag zu Haus,

kann ihr Leben nur daheim gestalten,

gehbehindert kommt sie kaum noch raus.

 

Dass die Zusteller nicht mal geläutet haben,

sagt sie, ist im Ort hier Gang und Gebe,

sind zu faul, die Treppen hoch zu traben,

schon seit Jahren, seitdem sie hier lebe.

 

Was die DHL als Werbung inserierte,

hab geglaubt ich – oh ich Vollidiot!

Auf Beschwerden man bis heut nicht reagierte,

nach drei Tagen im Paket sind Blumen tot!

Analogie

 

Es sitzt Frau Amsel auf dem Ast

und blicket in die Runde.

Sie hat den Ast ganz fest umfasst,

den Wurm im Schnabelmunde.

 

Im Erdloch weint die Frau Mama

nach ihrem Würmleinkinde,

schon ist der Amselpapa da,

Frau Wurm fliegt hin zur Linde.

 

Die Würmelein sind nun vereint.

Ach – wo? – werdet Ihr fragen.

Sie landeten bei ihrem Feind,

in Amselkindleins Magen.

 

Und die Moral von der Geschicht?

Müsst um den Wurm nicht weinen.

Kennt Ihr das denn beim Menschen nicht?

Der Große frisst den Kleinen!

Der Wisch – Derwisch

Der Wisch, man sagt auch Wisch und Weg,

der wisch erfüllt dann seinen Zweck,

wenn man etwas, was nicht vonnöten,

beseitigt, ohne es zu töten.

 

Der Wisch kann auch, ist er recht klein

von dem Papier ein Fetzchen sein,

auf dem was steht, kaum zu erkennen.

Zeig her den Wisch, muss ihn so nennen.

 

Meist steht nichts Wichtiges darauf,

man schmeißt ihn weg und nimmt in Kauf,

dass man ihn irgendwann vermisst,

weil doch was Nützliches drauf ist.

 

Genau hinsehen muss man auch

beim Derwisch, schnell wie Schall und Rauch

dreht er beim Tanze seine Runden,

um die Erleuchtung zu erkunden.

 

Der Derwisch steht für Poesie,

für Heilkunst, Disziplin,

für Klugheit, Weisheit, genau wie

 

Legende Nasreddin.